Beschäftigt man sich mit Umweltschutz merkt man schnell, dass es unzählige Bereiche gibt, in denen man tätig werden kann. Ein Problem, das der Britin* Victoria besonders am Herzen liegt, ist die Waldabholzung. Mit SAYA Designs hat sie ein Unternehmen gegründet, das der Waldabholzung den Kampf ansagt und dabei ihre Liebe zur Natur, ein wachsendes Bewusstsein für Umweltthemen und den Wunsch, einzigartige Produkte zu erschaffen, verbindet. Welche Werte sie antreiben und wie sie zu der Idee kam, Haarnadeln aus Abfallholz herzustellen, erzählt sie uns im Interview.
Die Idee entstand vor über zwei Jahren, als ich England verließ um auf Bali zu leben und zu arbeiten. Während meiner ersten paar Monate auf der Insel wurde ich zunehmend von den Umweltproblemen, die mich umgaben, beeinflusst. Bei weiteren Nachforschungen besuchte ich mehrere forstwirtschaftliche Projekte, nahm an Nachhaltigkeitskonferenzen teil und setzte mich mit lokalen Kunsthandwerkern zusammen. Alles um das unglaublich wichtige Thema der Waldabholzung besser verstehen zu können. Diese hat sowohl auf globaler, als auch auf lokaler Ebene Auswirkungen, welchen wir dringend mehr Achtsamkeit schenken müssen.
Gleichzeitig lernte ich das Konzept der ‚Circular Economy‘ kennen und auf welche Weise es sich von unserem jetzigen Wirtschaftsmodell unterscheidet. Ich merkte, dass ich mich selbständig machen wollte, um Teil dieses Konzeptes zu werden und mich so für die Themen, die mir inzwischen so sehr am Herzen lagen, einzusetzen.
Also warum Haarnadeln? Ich trage und bewundere sie seit Jahren. Als ich mich entscheiden musste, was ich designen möchte, wollte ich etwas, was klein genug ist, sodass es leicht versendbar ist, praktisch und einzigartig. Nachdem ich alle Punkte verbunden hatte, war SAYA entstanden!
Die Produktion der Haarnadeln basiert auf den drei Prinzipien der ‚Circular Economy‘:
Recycle | Repurpose | Replenish
Recycle:
Holz ist nur ein nachhaltiges Material, wenn es auch nachhaltig bezogen wird. Tropische Harthölzer wachsen nur sehr langsam und spärlich. Diese Arten werden leider trotzdem wegen ihres Wertes oft illegal und viel zu viel abgeholzt. Auf meiner Suche traf ich Made & Wayan, zwei Bildhauer, die Wurzeln auf alten indonesischen Plantagen ausgraben und recyceln. Diese wurden von Holzfällern zurückgelassen und haben sehr wenigen Nährwert für den Boden.
Repurpose:
Haarnadeln werden schon seit langer Zeit verwendet, in vielen uralten Kulturen haben sie einen hohen Stellenwert und sind die plastikfreie Option zu Haargummis. SAYA Haarnadeln sind im Design von der indonesischen Flora und Fauna beeinflusst und werden von balinesischen Kunsthandwerkern hergestellt.
Replenish:
Um den Kreislauf der ‚Circular Economy‘ zu schließen, werden für jede verkaufte Haarnadel bis zu 10 bedrohte Baumarten gepflanzt. Dazu haben wir uns mit der Organisatin GAIA zusammengetan, welche über ganz Indonesien verstreut mit der lokalen Bevölkerung zusammen arbeitet.
Die fertige Haarnadel wird dann vor Ort in Bali in einer Werkstatt, welche Frauen beschäftigt um ihnen die gleichen Chancen wie Männern zu geben, verpackt und auch von ihnen verschifft. Dadurch werden in Indonesien neue Arbeitsplätze geschaffen.
SAYA ist für mich ein Mittel um Umweltschutz zu erforschen und voranzutreiben, gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, andere dazu zu ermutigen, dasselbe zu tun. Durch SAYA wollen wir Interesse und Begeisterung für diese Themen wecken und andere dazu einladen, auch in Aktion zu treten. Ich möchte SAYA zu einer Plattform entwickeln, die sich für diesen wunderschönen Planeten und seine Menschen einsetzt.
Bei SAYA nehmen wir ein Abfallprodukt und verwandeln es in etwas Schönes und Nützliches. Die Möglichkeit, Geld direkt lokalen Kunsthandwerkern zukommen zu lassen und somit NGOs und Menschen, die ethisch arbeiten, zu unterstützen, ist in Zeiten der Globalisierung, Industrialisierung und des Klimawandels eine unglaublich machtvolles Privileg. Ich glaube daran, dass wir ganz nahe an wirklichen Veränderungen sind und ich persönlich bin dazu entschlossen, all meine Energie in diese Veränderungen fließen zu lassen.
Bäume zu pflanzen ist eine der besten Möglichkeiten, mit dem Klimawandel einhergehenden Probleme wie Bodenerosion, Umweltzerstörung, steigende Durchschnittstemperaturen, geringer Niederschlag und erhöhte CO2 Ausstöße zu bekämpfen. Unsere Partnerorganisation GAIA hat ihren Hauptsitz in Jakarta sowie zwei weitere Sitze in Puncak und Lombok. Sie arbeiten mit verschiedenen Gemeinden in Indonesien zusammen, um gleichzeitig auch die Bevölkerung über das Problem der Waldabholzung aufzuklären. Die Zusammenarbeit erfolgt auch mit großen Organisationen wie dem FFI und sie sprechen auf Regierungsniveau mit dem Ziel, die soziale Waldnutzung zu fördern. Die Bäume die wir durch SAYA Verkäufe unterstützen sind endemische Arten, die in den Wäldern des Rinjani National Parks gepflanzt werden.
SAYA bedeutet ‚ich‘ und ‚mein‘ auf Indonesisch. Dabei kommt es darauf an, wie er Satz strukturiert ist. Also bedeutet SAYA Designs ‚meine Designs‘. Ich mochte das Wort und die Tatsache, dass es direkt mit Indonesien verbunden ist.
Eines der wichtigsten Dinge, über die ich in letzter Zeit in Verbindung mit Nachhaltigkeit nachgedacht habe, ist ganz einfach das fundamentale Konzept ‚Weniger zu wollen‘.
SAYA benutzt recyceltes Holz und Materialien, aber die Haarnadeln bestehen gleichzeitig aus Harthölzern, welche unglaublich lange zum Wachsen brauchen. Der Grundgedanke hinter SAYA ist, über diesen langsamen Prozess zu sprechen und zu informieren. Darüber wie besonders diese Hölzer sind und dass wir unseren Konsum herunterfahren müssen um ihren Wert erst richtig schätzen zu lernen.
Weniger zu wollen, aber das zu lieben was wir haben ist sehr wichtig wenn es um Nachhaltigkeit geht, weil wir uns konstant weiter und weiter von dem Grundgedanken den wir brauchen entfernen.
*Das Interview wurde zuerst auf Englisch durchgeführt und anschließend ins Deutsche übersetzt.
1. Liebe Victoria, erzähl uns doch zu allererst mal wie es zur Idee von SAYA Designs kam und wieso du dich gerade in Indonesien selbstständig gemacht hast?
Die Idee entstand vor über zwei Jahren, als ich England verließ um auf Bali zu leben und zu arbeiten. Während meiner ersten paar Monate auf der Insel wurde ich zunehmend von den Umweltproblemen, die mich umgaben, beeinflusst. Bei weiteren Nachforschungen besuchte ich mehrere forstwirtschaftliche Projekte, nahm an Nachhaltigkeitskonferenzen teil und setzte mich mit lokalen Kunsthandwerkern zusammen. Alles um das unglaublich wichtige Thema der Waldabholzung besser verstehen zu können. Diese hat sowohl auf globaler, als auch auf lokaler Ebene Auswirkungen, welchen wir dringend mehr Achtsamkeit schenken müssen.
Gleichzeitig lernte ich das Konzept der ‚Circular Economy‘ kennen und auf welche Weise es sich von unserem jetzigen Wirtschaftsmodell unterscheidet. Ich merkte, dass ich mich selbständig machen wollte, um Teil dieses Konzeptes zu werden und mich so für die Themen, die mir inzwischen so sehr am Herzen lagen, einzusetzen.
Also warum Haarnadeln? Ich trage und bewundere sie seit Jahren. Als ich mich entscheiden musste, was ich designen möchte, wollte ich etwas, was klein genug ist, sodass es leicht versendbar ist, praktisch und einzigartig. Nachdem ich alle Punkte verbunden hatte, war SAYA entstanden!
2. Möchtest du uns einen kurzen Einblick in die Produktion der Haarnadeln geben? Welche Stationen werden auf dem Weg zur fertigen Haarnadel durchlaufen?
Die Produktion der Haarnadeln basiert auf den drei Prinzipien der ‚Circular Economy‘:
Recycle | Repurpose | Replenish
Recycle:
Holz ist nur ein nachhaltiges Material, wenn es auch nachhaltig bezogen wird. Tropische Harthölzer wachsen nur sehr langsam und spärlich. Diese Arten werden leider trotzdem wegen ihres Wertes oft illegal und viel zu viel abgeholzt. Auf meiner Suche traf ich Made & Wayan, zwei Bildhauer, die Wurzeln auf alten indonesischen Plantagen ausgraben und recyceln. Diese wurden von Holzfällern zurückgelassen und haben sehr wenigen Nährwert für den Boden.
Repurpose:
Haarnadeln werden schon seit langer Zeit verwendet, in vielen uralten Kulturen haben sie einen hohen Stellenwert und sind die plastikfreie Option zu Haargummis. SAYA Haarnadeln sind im Design von der indonesischen Flora und Fauna beeinflusst und werden von balinesischen Kunsthandwerkern hergestellt.
Replenish:
Um den Kreislauf der ‚Circular Economy‘ zu schließen, werden für jede verkaufte Haarnadel bis zu 10 bedrohte Baumarten gepflanzt. Dazu haben wir uns mit der Organisatin GAIA zusammengetan, welche über ganz Indonesien verstreut mit der lokalen Bevölkerung zusammen arbeitet.
Die fertige Haarnadel wird dann vor Ort in Bali in einer Werkstatt, welche Frauen beschäftigt um ihnen die gleichen Chancen wie Männern zu geben, verpackt und auch von ihnen verschifft. Dadurch werden in Indonesien neue Arbeitsplätze geschaffen.
3. Lass uns an deinem Warum teilhaben: Warum hast du SAYA Designs gestartet und welche Werte stehen hinter deinem Unternehmen?
SAYA ist für mich ein Mittel um Umweltschutz zu erforschen und voranzutreiben, gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, andere dazu zu ermutigen, dasselbe zu tun. Durch SAYA wollen wir Interesse und Begeisterung für diese Themen wecken und andere dazu einladen, auch in Aktion zu treten. Ich möchte SAYA zu einer Plattform entwickeln, die sich für diesen wunderschönen Planeten und seine Menschen einsetzt.
Bei SAYA nehmen wir ein Abfallprodukt und verwandeln es in etwas Schönes und Nützliches. Die Möglichkeit, Geld direkt lokalen Kunsthandwerkern zukommen zu lassen und somit NGOs und Menschen, die ethisch arbeiten, zu unterstützen, ist in Zeiten der Globalisierung, Industrialisierung und des Klimawandels eine unglaublich machtvolles Privileg. Ich glaube daran, dass wir ganz nahe an wirklichen Veränderungen sind und ich persönlich bin dazu entschlossen, all meine Energie in diese Veränderungen fließen zu lassen.
4. Mit jeder verkauften Haarnadel werden bis zu 10 bedrohte Baumarten in Indonesien gepflanzt. Kannst du uns dazu noch ein wenig mehr erzählen?
Bäume zu pflanzen ist eine der besten Möglichkeiten, mit dem Klimawandel einhergehenden Probleme wie Bodenerosion, Umweltzerstörung, steigende Durchschnittstemperaturen, geringer Niederschlag und erhöhte CO2 Ausstöße zu bekämpfen. Unsere Partnerorganisation GAIA hat ihren Hauptsitz in Jakarta sowie zwei weitere Sitze in Puncak und Lombok. Sie arbeiten mit verschiedenen Gemeinden in Indonesien zusammen, um gleichzeitig auch die Bevölkerung über das Problem der Waldabholzung aufzuklären. Die Zusammenarbeit erfolgt auch mit großen Organisationen wie dem FFI und sie sprechen auf Regierungsniveau mit dem Ziel, die soziale Waldnutzung zu fördern. Die Bäume die wir durch SAYA Verkäufe unterstützen sind endemische Arten, die in den Wäldern des Rinjani National Parks gepflanzt werden.
5. Für was steht der Name SAYA?
SAYA bedeutet ‚ich‘ und ‚mein‘ auf Indonesisch. Dabei kommt es darauf an, wie er Satz strukturiert ist. Also bedeutet SAYA Designs ‚meine Designs‘. Ich mochte das Wort und die Tatsache, dass es direkt mit Indonesien verbunden ist.
6. Was sind deine persönlichen Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag?
Eines der wichtigsten Dinge, über die ich in letzter Zeit in Verbindung mit Nachhaltigkeit nachgedacht habe, ist ganz einfach das fundamentale Konzept ‚Weniger zu wollen‘.
SAYA benutzt recyceltes Holz und Materialien, aber die Haarnadeln bestehen gleichzeitig aus Harthölzern, welche unglaublich lange zum Wachsen brauchen. Der Grundgedanke hinter SAYA ist, über diesen langsamen Prozess zu sprechen und zu informieren. Darüber wie besonders diese Hölzer sind und dass wir unseren Konsum herunterfahren müssen um ihren Wert erst richtig schätzen zu lernen.
Weniger zu wollen, aber das zu lieben was wir haben ist sehr wichtig wenn es um Nachhaltigkeit geht, weil wir uns konstant weiter und weiter von dem Grundgedanken den wir brauchen entfernen.
*Das Interview wurde zuerst auf Englisch durchgeführt und anschließend ins Deutsche übersetzt.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.